
Nicht nur Personen haben im Internet einen „Schatten“ ihrer Daten. Auch Unternehmen, Waren und Dienstleistungen haben ein solches zweites Profil. Es ist die „Information“ über das Objekt, das Wissen über die Spur der Dinge. Es existiert im Internet, in Unternehmensnetzen und in der globalen Ökonomie. Der Schatten ist das Abbild ihrer realen Existenz, der Schattenwurf in der Matrix, bestehend aus persistenten Informationen über ihre Dinghaftigkeit.
Was bedeutet dies für die Informationstechnologie der Unternehmen? Platon hat das Wahrnehmen der Welt nur über den Schatten zum Gegenstand seines Höhlengleichnis gemacht.
„..Überhaupt also, fuhr ich fort, würden solche Menschen nichts für wahr gelten lassen als die Schatten jener Gebilde?“
Wenn wir Zeit im Internet verbringen, Zeit auf der Suche nach Daten im Unternehmen, die Extraktion von Kennziffern aus Unmengen an Kundendaten, dann versuchen wir, aus dem echten Leben den Weg der Informationsschatten zu sehen, zu verfolgen und damit Erkenntnis über die Welt zu bekommen. Wir sehen oft gar nicht mehr das wirkliche Leben hinter uns, sondern nur die Schattenbilder der von einem entfernten Licht angeleuchteten Objekte. Deren Persistenz, deren Dinghaftwerdung der Schatten für einen begrenzten Zeitraum versuchen wir habhaft zu werden, die oft als „Meta-Daten“ zitierten Schatten als „Big Data“, als eine Un-Menge von (Nicht)-Information aus einer riesigen Datenmenge zu abstrahieren, um die Information zu extrahieren (Shannon’s Definition von Information) „Augmented Reality“.
Durch die Erhöhung („Augmentation“) der Realität dieser Information, wird es eine ganz neue Information – das statische Objekt erhält eine dynamische Komponente (durch eine Beziehung Benutzer/Objekt). Der amazon-Katalog ist der viel zitierte, aber faktische Prototyp einer solchen Verbindung aus Information, Meta-Information und Community. Sie bilden ein Informations-Biotop der Käufer, Verlage, Rezensenten und Kommentatoren. Google Brille „Glass“ bildet die technologisch perfekte Variante, die Schatten der Information permanent sichtbar zu machen. Allerdings wird hier dann der Träger wieder nach Platon zu einem „Gefangenen“ der Sicht auf die Schatten, deren ausschließliche Wahrheit er für real hält.
Tim O’Reilly, ein guter Bekannter aus der Twitter-Welt und Gründer des gleichnamigen Verlags, hat dies den „Informations-Schatten“ der Webwelt genannt, und das gilt auch für den Bereich der Enterprise-Software. Jedes Objekt hat einen Informations-Kern, die Information an sich und dann einen „Schatten“ der aus den Web 2.0-Informationen des Internet kommt. Ein Buch, eine Schallplatte oder eine Dienstleistung hat einen großen „Informationsschatten“ von Rezensionen, Facebook-Einträge, emails, Twitters und alle Arten von Internet-Seiten, an denen Zusätze zu der ursprünglichen Information persistiert sind. Die Zeit der Schatten Mit dem Aufkommen der Ideen und Werkzeuge von „Big Data“ können die Datenmengen der Informationsschatten aus der realen Welt, der Unternehmensdaten und der Web 2.0 Daten sozialere Netzwerke miteinander verbunden werden.
Neue Projekte in den nächsten Jahren werden dem Aufbau von „Eco“-Systemen dienen, um diese neue, ungeheure Menge an Web 2.0-basierten Informationsschatten zu bewältigen. Es gilt, diese zu strukturieren und daraus Mehrwert zu gewinnen. Die Integration dieser so strukturierten, angereicherten Information in die Informationstechnologie wird langsam auch die Projektwelt innerhalb der SAP-Kundenwelten erneuern und vor neue Denkansätze stellen.
Die Welt der Projekte und der Informationstechnologie in der kommerziellen Welt, der Welt der Unternehmens-IT, ist vielfach an die Landschaften der SAP-Software-Welten der Unternehmen verknüpft. Hier entstehen neue Konzepte oder müssen sich an der existierenden Realität messen. (um noch einmal Platon zu zitieren „Wenn ein solcher wieder herunterkäme und sich wieder auf seinen Platz setzte: Würde er da nicht die Augen von Finsternis bekommen, wenn er aus dem Sonnenlicht käme?“)
Mit SAP HANA hat die Welt von Big Data ihren Platz in der Mitte der SAP-Landschaften gefunden. Die Informationsmenge, die die Schatten-Welt der IT produziert, kann in ihrer Größe heute abgebildet werden, was in der Vergangenheit unmöglich war.
Die Welt von HANA. von Big Data und der Speicher-Datenbanken ist faszinierend. Informationen, die nicht mehr auf Medien wie Platten oder Bändern liegen, sondern die nur als flüchtige Information irgendwo stehen und alle paar Nanosekunden wieder aufgefrischt werden müssen, weil sie sonst der Vergessenheit anheimfallen. Auf der anderen Seiten bauen sich gewaltige Datenmengen auf, die alles übersteigen, was je in herkömmlichen Rechenzentren existierte. Die neue Unternehmens-Information ist die Navigation durch die immense, flüchtige Welt der Schatten, um darin die Muster der Realität zu erkennen und das Handeln hierzu abzuleiten.
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.